Jahresbericht RBB 2010-2011

Die Regionalligasaison 2010/11 begann für die BVS-Rollis gleich mit einem Heimspieltag. Mit den Magics aus Regensburg kam der Vorjahresmeister zum Oberpfalzderby nach Weiden. Coach Michl Stangl wartete mit einer Überraschung auf. Denn Andy Köhler – eigentlich auf der Centerpositon zu Hause – auf der Playmakerposition spielen zu lassen, sorgte bei den Regensburgern für große Verwirrung. Dieses stetige Wechselspiel mit Michl Stangl auf dieser Position brachte immer wieder gute Wurfchancen und schaffte Freiräume für die Spieler des BVS Weiden. Das Spiel stand 4:6 für Regensburg, als die Heimmannschaft in der 4. Spielminute ins Spiel fand und den Meister nun komplett aus diesem nahm. 12 Minuten (!) ließen sie keinen einzigen Treffer zu, so dass der Hausherr mit 16:6 das erste Viertel schon mit einer 2-stelligen Führung beenden konnten. Und genauso ging das 2. Viertel weiter. Die gut aufgelegten Weidener Spieler waren nicht zu bremsen und mit einem 20:0-Lauf sorgte der in der Defence ebenfalls glänzend aufgelegte Markus Krauß beim 24:6 in der 16. Spielminute erstmals für ein kleines Polster. Es war immer wieder die starke Defence und das stetige Wechselspiel auf der Playmakerposition, der Regensburg nicht näher kommen ließ. Neben Andy Köhler punktete Michl Stangl weiterhin stark und so war es dem Wechselspiel mit zu verdanken, dass sie 40 Punkte gegen die chancenlosen Regensburger markieren konnten. Hätten die Weidener Rollis auch die vermeintlich leichten Punkte getroffen, hätten sie schon zum Wechsel ins letzte Viertel höher als 36:22 führen können. Im letzten Viertel stand Weiden, auch mit Sigi Feneis, besser beim Rebound, so dass auch einige Fastbreaks, eingeleitet von Charly Brunner, den auch in dieser Höhe völlig verdienten 48:30-Sieg und weiterhin die Oberpfälzer Krone im Rollstuhlbasketball in Weiden behielten.
Der nächste Spieltag fand am 28.11.2011 in Würzburg statt. Gut eingestellt von Coach Michl Stangl begannen die starting five von Weiden stark, vor allem Andy Köhler konnte von der Playmakerposition im Alleingang für eine 7:1-Führung sorgen. Doch Langensteinbach, die bisher als einzige Mannschaft den Topfavoriten aus Donauwörth schlug, kam nun ist Spiel und holte mit einem 10:0-Lauf die Führung zurück. In diesem starken und auf hohem Niveau geführten Regionalligaspiel, schlugen die Weidener ihrerseits mit einem 8:0-Lauf zurück, mussten aber trotz allem einen 17:15-Rückstand zum Ende des 1. Viertels akzeptieren. Die Spannung nahm immer mehr zu, da sich keines der Teams absetzen konnte. Bis über ein 23:23 (5. Min) die Langensteinbacher mit einer 30:29-Führung in die Halbzeit gingen. Im 3. Viertel kamen Sigi Feneis, mit 8 Punkten in Folge, sowie Markus Krauß hoch motiviert ins Spiel und konnten eine kleine Führung für das letzte Viertel herausschießen (46:42). Doch das Schlussviertel begann mit drei Minuten der Punktlosigkeit für Weiden, so dass die Führung wieder verloren ging (46:49). Andy Köhler, Michl Stangl und jetzt auch Charly Brunner hielten die BVS Fahne hoch und punkteten sicher und brachten Weiden auf die Siegerstraße. Über 58:50 begann Weidens Team nun ihre stärkste Phase und hielt den Gegner gut und sicher auf Distanz und gewann dieses hochklassige Spiel mit 63:68. Den Elan konnten die Weidener nur kurz mit ins Spiel gegen den VdR Würzburg nehmen und durch Sigi Feneis gleich mit 0:4 in Führung gehen. Doch was ab der 4. Minute folgte, entbehrt jeder Beschreibung, Weidens Akku war restlos leer. Sie überließen sich völlig ohne Gegenwehr und Widerstand den Würzburgern, die sicherlich, auch dadurch, dass sie mit Andi Bieber einen Heimkehrer aus der 2. Liga mit im Team hatten, zu einem der Favoriten zählen. Sie konnten schalten und walten, wie sie wollten. Nur Markus Krauß, der leider auch mit seinem erfolgreichen 3er keine Ladung in Weidens Akku bringen konnte und die Ersatzleute Markus Troppmann und Alex Grundler, die sich mit einer starken Leistung für größeres empfahlen, waren positiv aus diesem Spiel erwähnbar. Das blamable Endergebnis von 92:39 bedarf keines weiteren Kommentars.
Punkte: Stangl 12/10, Feneis 17/5, Brunner 8/8, Köhler 25/9, Krauß 6/7.
Am 11.12.2010 sollte der nächste Heimspieltag stattfinden. Der RSV Heilbronn musste wegen Personalproblemen die Spieltagteilnahme absagen. (Die Spiele werden 0:20 gewertet). Der BSSV Kaufbeuren konnte witterungsbedingt nicht anreisen.
An diesem Wochenende nahm das Rollstuhlbasketball-Team auch an der Sportlernacht des TB Weiden teil, einem interdisziplinären Wettkampf der Basketballer der Coocoons Weiden und der Bundesliga-Wasserballer des SV Weiden.
Zum letzten Spieltag der Hinrunde ging’s am 18.12.2010 nach Raubling bei Rosenheim. Der erste Gegner hieß an diesem Tag BVSV Donauwörth. Die Mannschaft galt vor dem Spiel als ganz klarer Favorit der Partie. Dennoch wollten die Weidener alles versuchen, um diese Partie zumindest lange Zeit ausgeglichen zu gestalten. Dies gelang von Beginn ein hervorragend. Der Mannschaft gelang es hervorragend die Donauwörther in der Defensive zu beherrschen und dies, obwohl die Mannschaft mit ehemaligen Erst- und Zweitbundesligisten hochkarätig besetzt war. Vor allem dem Donauwörther Topscorer Leonhard Appel machte die Weidener Defensive das Leben derart schwer, dass dieser nicht zu seiner normalen Trefferquote finden konnte. Somit ging die 39:28-Halbzeitführung für den BVS absolut in Ordnung. Aber auch in der zweiten Spielhälfte kam kein Zweifel daran auf, wer diese Partie beherrschte und dies bei einer tollen Leistung in allen Mannschaftsteilen. Auch die Trefferquote der Weidener kann hier als sehr gut bezeichnet werden. So endete die Partie verdient mit 69:55 für den BVS Weiden. In der zweiten Partie des Tages hieß die gegnerische Mannschaft SB-DJK Rosenheim. Der Letztplatzierte der Liga hatte in eigener Halle bei null Punkten auf dem Konto nichts zu verlieren. Davor warnte auch Kapitän Markus Krauß vor dem Spiel immer wieder und eindringlich. Leider gelang es nicht, die Motivation von Anfang an hoch zu halten und so ging das erste Viertel mit 8:19 verloren. Im zweiten Viertel der Partie hatte sich die Mannschaft aus Weiden wieder ein wenig auf ihr Können konzentriert und das Viertel nur mit 15:17 abgegeben. Leider gelang es nach der Pause nicht durch eine Leistungssteigerung noch mal an die Rosenheimer heranzukommen. Weder in der Offensive noch in der Defensive wollten die Spielzüge gelingen und so endete die Partie mit 44:85. Vielleicht ist eine der Ursachen auch darin zu finden, dass der Center Andreas Köhler an diesem Tag sein letztes Spiel für den BVS Weiden absolvierte. Aus persönlichen Gründen verlässt er die Mannschaft nach der Vorrunde. Die Mannschaft verliert mit ihm einen weiteren Leistungsträger. Diesen Weggang zu kompensieren wird für die Mannschaft sicherlich äußerst schwierig. Mit diesen Ergebnissen kann die Mannschaft nun erst einmal auf Platz 4 der Regionalliga Süd überwintern.
Auch die Rückrunde begann für die Weidener gleich mit einem Heimspieltag. In der ersten Partie gegen Würzburg war von Beginn an klar, dass es für die Weidener kaum Erfolgsaussichten gab. Um so verwunderlicher war, dass die BVS-Mannschaft bis zum Schluss voll dagegen hielt. Bereits zur Halbzeit stand es 23:45, was vor allem in der schlechten Trefferquote des ersten Viertels seinen Ursprung hatte. Aber die Würzburger machten klar, dass sie der Aufsteiger in die zweite Bundesliga sein wollen und ließen kaum Körbe der Weidener zu. So endete die erste Partie verdient mit 79:49 für den Gast.
Im zweiten Spiel des Tages hieß der Gegner Rosenheim. Das Spielsystem von Rosenheim kommt der Weidener Spielweise seit jeher besser entgegen als das der Würzburger. So ging es in dieser Partie während der ersten Halbzeit munter rauf und runter. Zur Halbzeit stand es fast ausgeglichen 30:34. Es gelangen erstaunliche Kombinationen, die bei den zahlreich in der Halle anwesenden Zuschauern mit Begeisterung quittiert wurden. Ein Einbruch der Trefferquote im dritten Viertel, in dem die Weidener nur sechs Punkte erzielten, war sicherlich ausschlaggebend für die 48:67-Niederlage. Denn von diesem Tiefschlag konnte sich die Mannschaft nicht mehr erholen.
Das Rumpfteam der BVS-Rollis konnte die Rückrunde ohne Andy Köhler nicht auf Regionalliganiveau spielen. So mussten auch die Spieltage am 5.2.2011 in Kaufbeuren (BVSV Donauwörth 1 – BVS Weiden 78:37,  BSSV Kaufbeuren – BVS Weiden 44:31) und am 20.2.2011 in Heilbronn (RSG Langensteinbach – BVS Weiden 77:49, RSV Heilbronn – BVS Weiden 82:59) mit je zwei Niederlagen beendet werden. Damit bildete man das Schlusslicht in der Tabelle.
Der letzte Spieltag war am 26.3.2011 in Regensburg angesetzt. Da auch die Magics eine miserable Saison gespielt hatten, wäre mit einem Sieg oder einer knappen Niederlage noch der Liga-Erhalt für die Weidener möglich gewesen. Leider mussten die BVS-Rollis krankheitsbedingt den Spieltag kurzfristig absagen, was zu einer 0:20-Wertung führte. Damit war der sportliche Abstieg in die Oberliga Süd nicht mehr vermeidbar.
Im Frühjahr 2011 kamen drei engagierte Nachwuchsspielerinnen zur Mannschaft, die seitdem intensiv in das Team integriert werden. Mit Susanne Gradl, Chiara Fröhlich und Nadine Komm wird die äußerst dünne Personaldecke der BVS-Rollis endlich gestärkt und lässt optimistisch in die Liga-Zukunft blicken.
Beim Meyracup am 4.6.2011 in Amberg konnte man einen 5. Platz erringen. Hier wurde erstmals Susanne Gradl eingesetzt. Chiara Fröhlich und Nadine Komm waren wegen eines U19-Lehrgangs verhindert.

Bericht erstellt im Januar 2012 von Karl Brunner